Schon in frühen Jahren ist die richtige Zahnpflege bei den Kleinsten wichtig, damit sie sich auch im Erwachsenenalter gesunder und gepflegter Zähne erfreuen können. Bei der großen Vielfalt, die der Handel an Zahnpasten für Kinder anbietet, kann es für Eltern schwierig sein, das passende Produkt zu wählen. In der Ausgabe test 7 / 2022 hat die Stiftung Warentest jetzt unterschiedliche Zahnpasta für Kinder geprüft und den Testsieger gekürt. Die Testergebnisse sind einigermaßen überraschend, wie unser Überblick zeigt.
Wenn die ersten niedlichen Zähnchen aus dem Zahnfleisch sprießen ist es besonders wichtig, frühzeitig mit der Hygiene anzufangen und die Kinder rechtzeitig an die Mundgesundheit heranzuführen. Damit die kleinen Zähnchen aber auch lange strahlend bleiben können, ist eine gute Zahnpasta für Kinder unabdingbar. Wichtig ist nicht, ob die Zahnpasta nach Erdbeer schmeckt oder ohne Geschmack angenehmer für Kinder ist, vor allem sollten Eltern auf einen guten Schutz vor Karies achten. Welche Produkte den hohen Anforderungen der Tester entsprechen, welche Produkte leider durchgefallen sind und welches Produkt sich als Testsieger behaupten konnte, zeigt der Test von Stiftung Warentest im Juli 2022.
Bekannte Marken und günstige Produkte aus dem Discounter
Die Stiftung Warentest hat insgesamt 21 Produkte getestet, darunter Markenprodukte wie zum Beispiel die Zahnpasta für Kinder von Signal, sowie hauseigene Produkte von Rossmann, dm oder auch Lidl. Dabei wurden Produkte zur Zahnhygiene getestet, die in der Preisspanne von 60 Cent bis zu 8 Euro erhältlich sind. Das Ergebnis war erstaunlich und sollte Eltern aufhorchen lassen.
Wichtige Kriterien für eine gute Zahnpasta für Kinder
Die Tester der Stiftung und Ökotest haben die 21 verschiedenen Zahnpasten für den Nachwuchs genau unter die Lupe genommen. Wichtige Kriterien waren unter anderem natürlich die Inhaltsstoffe und ihre Wirksamkeit, aber auch die Gestaltung der Verpackung wurde untersucht und neutral bewertet. Vor allem die Verschlüsse der Tuben wurden genau untersucht und spielten bei der Vergabe der Noten eine wichtige Rolle.
Besonders wichtig war dem Testpiloten-Team von Stiftung Warentest unter anderem der Fluorid-Gehalt in den Pasten, denn dieser Wirkstoff ist ein wichtiger Inhaltsstoff in der Bekämpfung von Karies. Doch nur wenn dieser in ausreichender Menge in der Zahnpasta für Kinder zu finden ist, hilft das Produkt effektiv gegen Karies und sorgt so Zahnerkrankungen beim Baby und älteren Kindern vor.
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Viele Zahnpasten enthalten zu wenig Fluorid
Das Fluorid ein wichtiger Inhaltsstoff bei der Bekämpfung von Karies ist, wissen viele Eltern. Das dieser Inhaltsstoff in vielen Zahnpasten jedoch nur in sehr geringer Dosierung oder sogar oft gar nicht vorkommt, dürfte viele Eltern erstaunen. Tatsächlich wurde während der Proben festgestellt, dass viele Produkte nicht den gewünschten Effekt erzielen können und somit das Zähneputzen nicht ausreichend für die Mundgesundheit sorgen kann.
Grundsätzlich sollte eine Kinderzahnpasta eine regulierte Dosis an Fluorid enthalten um die jungen und oft empfindlichen Zähne zu schützen. Um eine Überdosierung durch Fluorid zu verhindern, der eine Fluorose, also eine Überempfindlichkeit der Zähne bewirkt, ist eine genaue Menge des Inhaltsstoffes vorgeschrieben. Diese wurde zwar nicht überschritten, aber deutlich unterschritten.
Dass bei Kinderzahnpasta ohne Fluorid kein Schutz gegen Karies gegeben ist, ist verständlich. Enthält eine Zahnpasta für Kinder einen optimalen Fluoridgehalt, legt sich der Inhaltsstoff wie ein schützender Film um den Zahn und verhindert so die Ansammlung von Karies.
In einigen Zahnpasten fanden die Tester anstelle von Fluorid den Ersatzstoff Hydroxylapatit, der jedoch bislang nicht nachweislich ähnlich effektiv wie Fluorid gegen den Kariesbefall helfen können. Eine ausreichende Prophylaxe gegen die gefährliche Zahnkrankheit sei bei diesen Zahnpasten also nicht gegeben.
Bedenkliche Inhaltsstoffe
Ebenfalls aufmerksam wurden die Tester von Ökotest aufgrund einer erhöhten Menge an Titandioxid. Dieser Inhaltsstoff, der immer wieder kritisch kommentiert wird, wurde ebenfalls in zahlreihen Produkten gefunden. Der Farbstoff, der auch in vielen Lebensmittel beinhaltet ist, steht im Verdacht, das Erbgut zu schädigen. In der Lebensmittelindustrie darf Titanoxid daher ab Mitte 2022 nicht mehr verwendet werden, in der Herstellung von kosmetischen Produkten gibt es jedoch bislang kein Verbot. Kritisch bemängelten die Tester das hohe Aufkommen des Farbstoffes in den Kinderzahnpasten. Nur wenige Produkte werden ohne Titandioxid angeboten.
Auch Natriumlaurylsulfat wurde in einigen Produkten nachgewiesen. Dieser Inhaltsstoff dass zur Reinigung der Zähne beitragen soll, kann die Schleimhäute reizen und so für unangenehme Erfahrungen beim Putzen der Zähne sorgen.
Mild im Geschmack
Ein wichtiges Kriterium war ebenfalls der Geschmack der Zahncremes. Besonders wenn die Kleinsten erstmals an das Zähneputzen herangeführt werden, ist ein angenehmer Geschmack wichtig, damit Spaß an der Zahnhygiene gegeben ist. Dennoch sollte der Zahnpastageschmack nicht künstlich, sondern mild und angenehm sein. Schon in den 1990er Jahren gab es die Krokodil Zahnpasta, die mit einem angenehmen Erdbeergeschmack überzeugen konnte.
Welche Zahnpasten konnten überzeugen? Auch wenn das Ergebnis überwiegend unbefriedigend ausgefallen ist, wurden die Tester doch von einigen Produkten überzeugt. Insgesamt wurden 15 Produkte mit guten Noten bewertet, während andere Produkte mit mangelhaften Ergebnissen für Aufsehen sorgten.
Abstimmung: Die beste Zahnpasta für Kinder
Die Testsieger Kinderzahnpasta bei Stiftung Warentest
- Zahnpasta für Kinder von Elmex: Mit der Note 1,1 ist die Elmex Zahnpasta für Kinder der Sieger. Lediglich in der Kategorie „Verpackung“ wurde eine schlechtere Note, die 1,6 gegeben. Ansonsten konnte das Produkt die Tester überzeugen.
- Zahnpasta „Conny/Feuerwehrmann Sam“ von Signal: Ebenfalls gute Ergebnisse konnte die Zahnpasta mit den beliebten Comichelden erzielen. In den Kategorien „Kariesprophylaxe durch Fluorid“, „Verpackung“ und „Titandioxid“ erlangte das Produkt beste Noten.
Auch günstige Produkte waren unter den besten Kinderzahnpastas: Es müssen nicht immer die teuren Markenprodukte sein, denn auch diese günstige Variante aus dem Discounter konnten die Tester überzeugen.
- Aldi Eurodont Zahncreme: Die Zahnpasta des deutschen Discounter konnte sich gegen die namhaften Marken behaupten. Das Produkt entspricht den hohen Anforderungen an den Fluoridgehalt und beinhaltet keine bedenklichen Inhaltsstoffe. Die kleinen Anwender werden von dem milden Geschmack überzeugt.
Zahlreiche Produkte „mangelhaft“ bewertet
Leider konnten einige Produkte, darunter auch die von bekannten Herstellern nur mit einer schlechten Note bewertet werden. Ebenfalls wurden Naturprodukte wie zum Beispiel die Zahnpasta für Kinder von Alverde mit einer schlechten Note bewertet. Zwar beinhaltet diese Produkte kein schädigendes Titanoxid, aber auch kein Fluorid, was sich in der Note widerspiegelt.
Auch diese Produkte schnitten im Test schlecht ab:
- Blend-a-med Blendi Gel (1,86 Euro, Note 5,0): „mangelhaft“ bei Kariesprophylaxe durch Flourid, „ausreichend“ bei Titandioxid-Gehalt
- Müller SensiDent Kids Zahncreme (0,73 Euro, Note 5,0): „mangelhaft“ bei Kariesprophylaxe durch Flourid, „ausreichend“ bei Titandioxid-Gehalt
- Karex Kinder Zahnpasta (6,80 Euro, Note 5,0): „mangelhaft“ bei Kariesprophylaxe durch Flourid, „sehr gut“ bei Titandioxid-Gehalt
- Lavera Naturkosmetik Kids Zahncreme (4,65 Euro, Note 5,0): „mangelhaft“ bei Kariesprophylaxe durch Flourid, „sehr gut“ bei Titandioxid-Gehalt
- Lidl Dentalux Zahngel für Kinder (0,60 Euro, Note 5,0): „mangelhaft“ bei Kariesprophylaxe durch Flourid, „sehr gut“ bei Titandioxid-Gehalt
- Logodent Naturkosmetik Happy Kids Erdbeer-Zahngel (5,90 Euro, Note 5,0): „mangelhaft“ bei Kariesprophylaxe durch Flourid, „sehr gut“ bei Titandioxid-Gehalt
- Rossmann Alterra Naturkosmetik Kinderzahngel (2,08 Euro, Note 5,0): „mangelhaft“ bei Kariesprophylaxe durch Flourid, „sehr gut“ bei Titandioxid-Gehalt
- Weleda Kinder-Zahngel (7,90 Euro, Note 5,0): „mangelhaft“ bei Kariesprophylaxe durch Flourid, aber „sehr gut“ bei Titandioxid-Gehalt
Eltern, die nun ganz genau wissen möchte, welche Zahncremes für Kinder gute Ergebnisse erzielen konnten und welche Produkte leider mit „mangelhaft“ oder sogar „ungenügend“ bewertet wurden, können die Testergebnisse kostenpflichtig als PDF herunterladen. Hier finden Interessierte nicht nur alle Kriterien, die für die Beurteilung wichtig waren, sondern auch alle Noten und Ergebnisse der umfangreichen Testung.
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Kinderzahnpasta getestet: Die aktuellen Testergebnisse der Stiftung Warentest überraschen